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"Grau-sam"?! Die Schweiz verlassen!

Aktualisiert: 29. März


Wir haben gut damit zu tun, unsere Umzüge vorzubereiten: Jetzt müssen wir vor allem entscheiden, welche Kisten und Möbel schon im ersten Kleinbus-Anhänger-Umzug am nächsten Wochenende dabei sind. Und natürlich stehen schon im ganzen Haus gepackte und ungepackte Kartons: Es ist nicht mehr zu übersehen - wir verlassen das Eigenthal. Demnächst.

Einen großen Teil der Zeit nehmen Recherchen ein: Wie ist denn das am besten zu halten mit den Krankversicherungen, mit den Rentenzahlungen, mit den Autoanmeldungen, mit den Steuern - an was muss man denken, was kann man vergessen, was muss man wissen, was sollte man lieber gar nicht erst fragen, weil sowieso niemand eine definitive Antwort geben kann? - Wir wägen ab, bereiten vor – und sind uns bewusst, dass ohnehin nicht wirklich alle Entscheide gut abgesichert sein können.

Es gibt einige, wenige Broschüren, die bei der Auswanderung behilflich sein sollen. Auch die Schweizerische Rentenversicherung, die AHV, hat eine 2017 Broschüre verfasst, die wichtige Fragen generell im Zusammenhang mit Auswanderungen und Altersvorsorge beantwortet. Ich mag sie, zugegeben, nicht nur wegen der wichtigen Informationen, sondern vor allem wegen ihres Titelbildes: Das veranschaulicht so überdeutlich das offenbar grundsätzliche Unverständnis der Verfasser für den Wunsch der potentiellen Leserinnen und Leser, ein so wunderbares Land wie die Schweiz möglicherweise für längere Zeit oder gar für immer! zu verlassen. Was muss das für ein armer, bedauernswerter, mutmaßlich depressiver Mann sein, der da, sein vorgestriges Rollköfferchen mit EU-Aufkleber mutlos hinter sich her ziehend, über eine triste Betonstrasse einem unbekannten Ziel entgegengeistert, ringsum alles grau und in ihm selbst vermutlich auch - er, der einer Zukunft entgegen geht, die, zumindest in diesem Bild unter regenwolkenverhangenem Himmel so gar nichts Gutes für ihn bereit zu halten scheint.

Aber klar, dass mit dem Mann etwas nicht stimmen kann und es ihm gerade so offensichtlich gar nicht behaglich ist: Er! verlässt!! die Schweiz!!!



(In der neuen Auflage der Broschüre von 2019, das sei noch hinzugefügt, fehlt übrigens der düstere Himmel und die trostlose Betonstraße, stattdessen wandert der Mann, nun mit deutlich schickerem Koffer in der einen, mit Aktentasche in der anderen Hand, in feinerem Anzug und optimistischer nach oben gerichteter Kopfhaltung auf eine offene Weltkarte zu... Immerhin!)


So hingegen sieht unser Abschied aus, aber nicht wenn wir die Schweiz, sondern wenn wir Kreta vorübergehend verlassen müssen und unser Auto auf dem Flughafen-Parkplatz abgestellt haben:



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