Zugedeckelt
- Martin
- 17. Sept. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. März 2024
So wirklich schnell geht das nicht mit dem Bauen, finde ich, aber ich weiß natürlich auch, dass es immer wieder Bauphasen gibt, innerhalb derer eigentlich eine ganze Menge geschieht: Man sieht es bloß nicht so gut. So sehen wir jetzt nicht mehr, wissen aber, welche Isolationen, Eisenskelette, Rohrverbindungen da überall im Boden verlegt sind, überdeckt sind sie letztlich alle von einer neuen Betonschicht; das sieht dann manchmal etwas ernüchternd aus nach all dem Aufwand, der da bautechnisch betrieben wurde.
Wann wir denn mal die "Kleine Welt" eröffnen werden, das ist eine Frage, die uns natürlich häufig gestellt wird. Wir wagen es bislang noch nicht so recht, eine Antwort auf diese Frage zu geben. Natürlich haben wir schon Wunschtermine in unseren Köpfen, aber solange nicht alle Häuser wirklich geschlossen, mit Wänden, Fenstern und Türen versehen sind, trauen wir uns noch nicht, ein konkretes Datum zu nennen, zu dem wir mal die ersten Resort-Gäste bei uns begrüßen werden.

Es ist nicht so, dass das Bauen hier ohne Zeitpläne geschieht. Unser Bauingenieur Vasilis hat mit dem Rohbau-Chef inzwischen einen Tagesplan sogar schriftlich fixiert, da können auch wir genau auf unserem Computerbildschirm nachlesen, wann welches Gebäude verschalt, betoniert, zugedeckt werden soll. Aber natürlich verschieben sich dann doch mal manche Vorhaben, weil die Betonfirma nicht rechtzeitig liefern kann, eine Betonpumpe verstopft ist oder eine falsch gestellte Verschalung versetzt werden muss. Grundsätzlich sind aber alle Beteiligten bemüht, die ganze Sache zeitnah zu einem guten Ende zu bringen. Entstehen (bislang glücklicherweise nur kleine) Probleme, hält sich niemand mit langen Diskussionen auf, wer welche Fehler zu verantworten hat, stattdessen arbeiten alle gemeinsam an einer Lösung. Hoffen wir, dass sich das alles so weiter entwickelt.
Für uns ist es dennoch gewöhnungsbedürftig, dass manche Vorhaben recht kurzfristig, sozusagen erst mit der Umsetzung geplant werden. Für Rohrverlegungen ist die persönliche Augenscheinnahme vor Ort entscheidend für eine Beschlussfassung. Die Terrassenhöhe wird spontan mit dem zuständigen Bauarbeiter sozusagen auf der Terrasse selbst entschieden. Unterirdisch zu verlegende Leitungen werden vorbereitet, indem ein Bauarbeiter dem Minibagger vorausgeht. - Aber wir sind froh, dass wir mit Vasilis einen Bauplaner haben, der es bevorzugt, die meisten bautechnischen Fragestellungen mit der Fertigung von präzisen Plänen zu lösen, wobei er anmerkt, dass solche Pläne nicht immer gerne von allen auf der Baustelle in angemessener Gründlichkeit gelesen werden. Und nachdem unser Pool beinahe 25 Zentimeter schmaler geworden wäre, weil eben Vasilis Pläne nicht angemessen gründlich gelesen wurden, geben wir ihm Recht: Das ist wohl so.
Ihr seid hier halt nicht in der Schweiz, bekommen wir dann zu hören, hier funktioniert das nicht so reibungslos, wie ihr das aus der Schweiz gewohnt seid. Aber dann holen wir tief Luft und berichten, was alles schief gegangen ist seinerzeit bei der Erstellung des Rohbaus und der Wände und Fenster unseres Hauses im Eigenthal in der Schweiz, welche Baukatastrophen es da zu durchleiden galt, welche Bauskandale wir da bei unserem eigenen Haus erlebt haben, mit welchen Kostenexplosionen wir leben mussten und wie wenig Verantwortliche bereit waren, Verantwortung zu übernehmen. Erzählen wir das hier, da staunen dann die Griechen sehr, denn so wo etwas hätten sie nicht für möglich gehalten – in der Schweiz.
Einen wichtigen solchen Fortschritt, den man auch sehen kann, machen wir heute, weil einige Bungalows ihre Betondecken erhalten. Wie gewohnt, kommen wieder die Betonmischer auf das Grundstück gefahren und die Betonpumpe wird angedockt.

Dann fährt sie ihren langen Arm aus – und die ersten Dächer werden hergestellt.


Vasilis kontrolliert die Fortschritte mit seiner neuen Drohne wieder aus der Vogelperspektive.



Natürlich müssen die neuen Betondächer noch gut gewässert werden, aber jetzt sieht die ganze Sache doch schon mal richtig nach einem Haus aus. Mit Dach.


Drei Häuser sind in diese Phase versetzt worden, zwölf Gebäude fehlen noch: Die sollen denn in den nächsten Wochen auch ihre Dächer bekommen. Und dann wollen wir auch mal eine Antwort auf die Frage geben, wann wir eigentlich unser Resort eröffnen.
***
Eine Woche später: Die Arbeiten auf unserer Baustelle sind vorangeschritten, Schalungen gemacht und Eisen gelegt worden: Und heute wird unter anderem das Dach des Regenwassersammelbeckens (leider nicht als unterirdischer Dark-Indoor-Pool zu nutzen), das zugleich auch der Boden für das Spa-Haus ist, gegossen.




Madeleine stellt in der Zwischenzeit aus Restbeton ein Modell eines unserer Bungalows, Typ A, her, das sorgt zwar für Freude bei den Bauarbeitern, aber betrüblicherweise zeigt sich nicht einmal eine unserer Katzen bereit, dort einzuziehen.

***
Wiederum eine Woche später sieht der Pool doch schon richtig nach Pool aus. In "L-Form". 94 Quadratmeter groß. 1,50 m tief. Mehr geht nicht, denn sonst bräuchten wir später noch einen Bademeister in Festanstellung.

Drei weitere Gebäude bekommen ein Dach in dieser Woche.



Bei allen Baufortschritten muss ich zugeben: Definitiv am einsatzfähigsten ist unser Hotelbus, den wir schon aus der Schweiz mitgebracht haben.

Und zwischen zwei Betonmischerlieferungen gibt es einen Mittagsimbiss für alle. Kater Gudu findet: Auch für ihn.

Comentarios