Die gute Nachricht zuerst: Im Süden der Insel Kreta wird es dieses Jahr nicht mehr regnen. Im Jahr 2022 haben wir hier bereits Mitte Februar so viel Regen gemessen, wie sonst im Durchschnitt in einem ganzen Kalenderjahr – und dann hat es tatsächlich noch ein bisschen mehr dazu geregnet. Wir hätten uns hier gewünscht, dass der Regen sich auch dieses Jahr ein bisschen besser auf die 12 Monate verteilt hätte: Denn die Fertigstellung unserer „kleinen Welt“ verzögert sich damit weiter.
Na gut. Wir verstehen, dass Erdarbeiten schwieriger sind, wenn der Boden durchnässt ist: Wir haben zugesehen, wie der Baggerführer vergeblich versucht hat, mit dem riesigen Fahrzeug einen kaum als solchen erkennbaren Berg auf unserer Baustelle hinaufzufahren, aber die riesigen Räder einfach keinen Halt fanden in dem ganzen Kretamatsch auf unserem Grundstück. Und wir sehen ein, dass Dachisolierungen schlecht angebracht werden können, solange auf den Dächern riesige Pfützen stehen und Dachabflüsse noch nicht überall eingebaut sind. Und wir verstehen, dass man schlecht Leitungen von Bungalow zu Bungalow verlegen kann, wenn zwischen Bungalow und Bungalow ein See ist.
Dennoch: Dass die Kreter in unseren Augen übertrieben regenscheu sind, haben wir ja schon mehrfach festgestellt. Hinzu kommt noch das Problem, dass es in Nordkreta häufiger am Morgen schüttet, dann sehen da manche unserer Bauarbeiter wohl aus dem Fenster in Heraklion, sagen sich, bei dem Wetter kann man nicht arbeiten und bleiben zuhause. Bei uns im Süden von Kreta scheint da aber manchmal zeitgleich die Sonne und man könnte sehr gut arbeiten. Vasilis hat tatsächlich in der jüngeren Vergangenheit schon, sozusagen prophylaktisch, manchmal Bauarbeiter morgens um 7 Uhr angerufen und die aktuellen Wetterdaten aus Südkreta in den Norden durchgegeben oder denen ein Foto nach Heraklion von uns aus dem Süden geschickt, mit viel dann noch sonnenaufgangsgerötetem Himmel – aber jedenfalls ohne Regenwolken. Manche Bauleute aus Heraklion haben sich dann seinerzeit doch noch auf den Weg zu uns gemacht, gestaunt und sich gefreut über das tolle südkretische Wetter.
Aber jetzt ist das Wetter nun auch im Süden von Kreta nicht mehr so durchgängig toll, zugegeben. Untypisch. Unkretisch.
Heute hat es zwar nur noch wenig geregnet, aber da muss nun erst einmal der Boden besser abtrocknen, bevor Baumaschinen wieder in Funktion gesetzt werden. Vorwärts gegangen ist da also nichts in den letzten Tagen – und heute kam ohnehin die Sonne zu spät durch, als dass Vasilis die Bauarbeiter noch aus dem weiter regnerischen Heraklion hätte hierher rufen können, da blieb die Baustelle also menschenleer und die Maschinen wurden anderweitig genutzt.
Die Sache ist also klar: Schluss mit dem Regen für dieses Jahr.
Für die nächste Woche sind von Dienstag bis Donnerstag starke Regenfälle angesagt. Auch in Kretas Süden. Aber dann ist wirklich Schluss mit dem Regen für dieses Jahr. Statistisch gesehen ist die Sache eindeutig.
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